Startseite Finanzen Mining von Kryptowährungen – welche Hardware ist erforderlich?

Mining von Kryptowährungen – welche Hardware ist erforderlich?

von Florian R.
229 Views
Krypto Mining

Krypto Mining

Quelle: https://pixabay.com/de/photos/bauernhof-mining-etherium-markt-2852024/

Zurzeit sind viele Kryptowährungen, allen voran der Bitcoin, wieder auf Erfolgskurs. Im Februar 2021 erreichte das weltweit erste virtuelle Zahlungsmittel die Rekordmarke von 49.500 US-Dollar. Die Krypto-Anlaysefirma Glassnode teilte mit, dass es Minern im kurzen Zeitraum von nur einer Stunde gelang, vier Millionen US-Dollar zu verdienen. Das Mining von Kryptos, insbesondere von Bitcoins, ist damit wieder interessant geworden – auch wenn es bekanntermaßen zu den Stromfressern schlechthin gehört.

Grafikkarten spielen die Hauptrolle

Wer in den Besitz von Kryptowährungen gelangen, jedoch nicht mit Euros dafür bezahlen möchte, kann seinen PC darauf ansetzen, neue Coins zu schürfen. Dies gelingt jedoch ausschließlich mit einer leistungsfähigen Hardware, ansonsten ist es nicht möglich, in angemessener Zeit zu lohnenswerten Erträgen zu kommen. Wie bereits erwähnt, ist der Stromverbrauch enorm. Häufig in der Diskussion von Schürfern ist die Rentabilität von bestimmten Mining Rigs. Sicher ist: Der Mining-Boom wird von Hardware-Herstellern fleißig mit Desktop-PC-Mainboards, Gehäusen, Grafikkarten und weiterem Zubehör bedient. Hauptaufgabe der Spezialkomponenten ist die Einbindung möglichst vieler Grafikkarten.

Zu den beliebtesten Produkten bei Mindern zählen Karten mit der GPU AMD Radeon RX 470. Laut NiceHash.com leisten sie rund 25 Megahashes/Sekunde im Mining-Algorithmus DiggerHashimoto. Tatsächlich konnte man beispielsweise im Jahr 2017 feststellen, dass Grafikkarten mit AMD Radeon RX 470 und RX 570 nicht jederzeit lieferbar waren. Schon seit Jahren ist allerdings bekannt, dass Spezialchips (ASICs) für deutlich höhere Hashing-Raten beim Mining von Bitcoins sorgen.

Nur selten beachtet: Kabel inklusive Steckverbindungen und Netzteile eines PCs

Für ein erfolgreiches Mining sind ein schneller Computer und eine erstklassige Internetgeschwindigkeit gefragt. Letztere kann nachlassen, wenn veraltete oder beschädigte Leitungen vorhanden sind. Um dieses Problem zu lösen, wendet man sich bestenfalls an den Anbieter zur Überprüfung der Infrastruktur. Grundsätzlich sollten regelmäßig sämtliche Kabel und Steckverbindungen überprüft werden. Diese, darunter ein defektes Netzteil oder schlecht sitzende Kabelverbindungen, sind teilweise die Ursache dafür, dass der PC gar nicht oder erst nach mehrmaligem Einschalten anspringt. Zur Fehlersuche muss der PC in jedem Fall ausgeschaltet und vom Strom getrennt werden. Danach kann man sämtliche Steckverbindungen inklusive Kabel, die vom Gehäuse zum Mainboard führen, kontrollieren.

Vor allem die zeitnahe Kontrolle der Steckverbinder am Computer wird häufig vernachlässigt. Ihre Funktion ist die Zurverfügungstellung elektrisch leitender Kontakte zur Verbindung zweier Geräte oder Teile. Zunächst klingt diese Aufgabe wenig anspruchsvoll, was jedoch täuscht: Jede elektrische Steckverbindung muss individuelle Anforderungen erfüllen. Unter anderem gehören die mechanische Kontaktsicherung und das verpolungssichere Anschließen dazu. Darüber hinaus spielen die Stromstärke und Spannungshöhe eine entscheidende Rolle beim Design der Steckverbindung.

Die Wichtigkeit von Steckverbindungen wird deutlich, betrachtet man etwas näher Unternehmen wie die Franz Binder GmbH & Co. Elektrische Bauelemente KG. Hierbei handelt es sich um einen Spezialisten für die Produktion vielfältiger Industriesteckverbinder sowie Einbau- und Kabelsteckverbindung für die Automatisierungstechnik. Stets werden innovative Produkte entwickelt, die den immer höher werdenden Ansprüchen der Technik gerecht werden. Wer einen hochwertigen Computer von einem namhaften Hersteller kauft, kann davon ausgehen, dass neben der Software auch die Hardware einschließlich Miniatur sowie Power Steckverbinder und weiteres Zubehör den höchsten Ansprüchen gerecht werden.

Spezielle Mainboards für das Mining

Einige Firmen halten seit einiger Zeit extra Mining-Mainboards mit einer höchstmöglichen Anzahl an PCI-Express-Slots und Billig-Chipsätzen bereit. Erstere sorgen für die Anbindung der Grafikkarten, sie werden dabei jedoch nicht direkt aufs Mainboard gesteckt. Wer sich mit PC-Technik auskennt, weiß, dass es keine ATX-Standardgehäuse gibt, die mehr als vier bzw. fünf PCIe-Grafikkarten, die mit Kühler zwei Slots belegen, aufnehmen können. Derartige Dual-Slot-Grafikkarten benötigen grundsätzlich mehr Platz. Aus diesem Grund stecken sie bei Mining-Mainboards nicht auf diesen selbst, sondern sind durch PCI-x1-Adapter sowie Kabel mit ihnen verbunden. Grundsätzlich kommt es bei Mining Rigs auf PC-Basis weder auf den Prozessor noch das RAM an – die Rechenleistung übernehmen praktisch ausschließlich die Grafikkarten.

Bei PCs und Desktop-Computern dominiert heute das ATX Gehäuse Format. Es fasst nicht mehr als vier Dual-Slot-Grafikkarten. Deshalb befinden sich Mining Rigs in offenen Montagerahmen. Dort sind zwischen sechs und acht Grafikkarten über dem Mainboard und ein bzw. zwei Netzteilen angeordnet. Zur Verknüpfung einer jeden Karte mit einem PCIe-x1-Slot dienen spezielle Adapterkarten. Sie verwenden preisgünstige USB-3.0-Kabel für den Transfer des PCIe-Signals. Die sogenannten „powered Riser Cards“ sind sowohl einzeln als auch in Zehnerpacks im Handel.

Mining Rigs mit viel Power

Computer für das Mining benötigen sehr viel Energie, die sich selbstverständlich auch in der Stromrechnung niederschlägt. Zum Beispiel die AMD Radeon RX 470 zieht bei intensivem Einsatz bis zu 120 Watt. Daraus ergeben sich folgende Zahlen:

  • sechs dieser Grafikkarten, dazu ein LGA1151-Mainboard (zum Beispiel mit Celeron G3930): rund 800 Watt
  • nimmt man einen 85-prozentigen Wirkungsgrad des ATX-Netzteils an, Leistungsaufnahme an der Steckdose: rund 940 Watt
  • Mining Rig im 24-Stunden-Betrieb: 22,6 kWh täglich
  • fiktive 29 Cent pro kWh: 6,554 Euro pro Tag

Dieser Betrag muss erst einmal durch das Mining erwirtschaftet werden. Dabei sind es nicht die einzigen Kosten: Die Anschaffung der entsprechenden Hardware ist gleichfalls einzurechnen. Bei einem Anschaffungspreis von beispielsweise 2.500 Euro, davon ausgehend, dass alle Komponenten zwei Jahre lang wettbewerbsfähig sind, kommen täglich knapp 3,5 Euro hinzu.

Das bedeutet mehr als fleißiges Mining, um neben den gut 10 Euro „Grundkosten“ jeden Tag auch noch einen Gewinn einzufahren. Auch wenn Kryptowährungen zurzeit wieder mit sehenswerten Kursen beeindrucken, die letzten Jahre haben bewiesen, dass der Wert der virtuellen Gelder ebenso schnell fallen wie steigen kann. Sinkt er drastisch ab, ist bei derartig hohen Anschaffungs- und Stromkosten keine Rentabilität mehr gegeben.

Ist Mining von Kryptowährungen in Deutschland heute noch lohnenswert?

Wir möchten zum Schluss noch darauf eingehen, was Experten zum Thema Krypto-Mining in Deutschland sagen. Die Mehrzahl ist der Meinung, dass sich das Schürfen von Coins bei uns nicht mehr lohnt. Die weltweite Konkurrenz an Minern ist groß. In vielen anderen Ländern liegen die Strompreise deutlich niedriger, teilweise auch die Anschaffungskosten für die entsprechende Hardware. Grundsätzlich ist der Return von der Mining-Leistung abhängig: Je mehr Rechenleistung sich im System befindet, desto weniger Wert hat die eigene. Betrachtet man diesen Punkt und die stets stark schwankenden Kurse von Kryptowährungen, sollte der Einstieg in das Mining gut überlegt sein.

Eine Möglichkeit, nicht selbst in eine Top-Hardware zu investieren und sich trotzdem am Mining zu beteiligen, ist die Kooperation mit einem Dritten. Manche Unternehmen kaufen für ihre Kunden die entsprechende Ausstattung zum Krypto-Schürfen im Ausland. Somit kommen Nutzer in den Vorteil, unter den günstigen Bedingungen anderer Länder aktiv zu werden. Bei solchen Offerten ist jedoch Vorsicht geboten, denn es gibt zahlreiche unseriöse Anbieter. Sie geben zunächst vor, dass es um ein profitträchtiges Investment geht. Nach einiger Zeit wird man von immer schlechter werdenden Zahlen überrascht. Am Ende bekommen Nutzer nicht einmal mehr ihr eingesetztes Geld zurück.

Das könnte Sie auch interessieren